Geschichte der Perlen:


Perlen haben in der Geschichte der Menschheit schon immer eine besondere Rolle gespielt. Sie waren ein Privileg der Herrscher, Könige und Kaiser. Eroberungsfeldzüge sind ihretwegen durchgeführt worden und somit ganze Kulturen durch sie geprägt.

Schon 2200 v.Chr. gab es in China einen regen Perlhandel. Im Altertum wurden in Ägypten, Syrien, und Griechenland mit Perlen gehandelt. Die älteste bekannte Perlkette wurde bei Ausgrabungsarbeiten in einem Sarkophag eines persischen Königs in Susa gefunden. Diese Perlkette wird auf 4300 Jahre geschätzt. Alle großen Kulturen verehrten die Perle als kostbares Juwel. Oft wurde ihr auch eine überirdische Bedeutung zuschrieben. So war z. B. im römischen Reich dem normalen Bürger das Tragen von Perlschmuck verboten.

Im römischen Reich erreichte der Handel mit Perlen einen Höhepunkt, durch den Aufbau von festen Handelswegen. Zu keiner anderen Periode der Weltgeschichte wurden mehr Perlen verarbeitet als in der wirtschaftlichen Blütezeit der Römer. Ein großer Perlenluxus wurde unter Karl des Großen entfaltet.

Ab dem 16. Jahrhundert entdeckten die Könige und Fürsten die heimischen Flussperlen. Da das Fischereirecht meist den Klöstern vorbehalten war, wurden viele Perlen in sakrale Gegenstände verarbeitet. Im Grünen Gewölbe in Dresden ist eine außergewöhnlich prachtvolle Perlkette aus 177 sächsischen Flussperlen zu bewundern.

Nach der Entdeckung Amerikas schickten die Eroberer große Mengen an Perlen nach Europa. Diese Perlen kamen hauptsächlich von der Pazifikküste (Panama, Kolumbien, Venezuela und auch Kalifornien.)

Nachdem um die Jahrhundertwende der Hauptsitz des Perlhandels London war, verlagerte sich das Perlzentrum durch die Weltausstellung 1900 nach Paris. Hier kam es nochmals kurz zu einer Blütezeit der Perle. Eine beeindruckende Auswahl an Perlen aus dem Orient wurde dort zur Schau gestellt. Paris ist noch heute ein Zentrum für Naturperlen hat jedoch durch den Zuchtperlhandel an Bedeutung verloren.


Entstehung von Perlen:

Der heutige Begriff Perle stammt vermutlich vom lat. "pirula" Birnchen.
Perlen bilden sich in zahlreichen Muscheln,(Mollusken) in Schnecken (Gastropoden) und Kopffüssler wie Tintenfische (Cephalopoden).

Viele dieser Perlen entsprechen allerdings nicht dem Idealbild eine Perle. Sie gleichen oft einem Sandkorn sind aus dem gleichen Material wie die Muschelschale meist weiß - grau, porzellanartig ohne den Schimmer von Perlmutt.

Schöne Perlen findet man hauptsächlich in den Arten der Muschelgattung "Pinctada", sie gehören in die Familie der "Pteriidae", (aktuelle Bezeichnung " Aviculiden"). Süßwasserperlen dagegen in der Flußmuschel Margaritifera ( Familie Unionacea).

Perlen entstehen als Reaktion des Weichtieres gegenüber eines Fremdkörpers, der in das Innere des Mantels oder zwischen Muschelschale und Mantel eingedrungen ist. Die äußere Haut des Mantels, das Epithel, die normalerweise das Perlmutt der Muschelschale aufbaut, umschließt sofort alle Fremdkörper in diesem Bereich, kapselt sie durch Perlmutt ab. Genauer gesagt, ein eingedrungener Fremdkörper z.B. ein Sandkorn zieht äußeres Epitelgewebe mit, dieses bildet durch Zellteilung einen sog. Perlsack, der den Eindringling umschließt. Hier entsteht nun durch die Immunitätsabwehr der Auster die Perle, da um den Fremdkörper viele konzentrischschalige Hüllen aus Conchin und Calciumkarbonat gebildet werden.




Perlenpflege:

Perlen sind empfindlicher als die meisten Edelsteine. Aus diesem Grund sollte man Perlen nicht mit anderem Schmuck zusammen aufbewahren. Leicht kann durch den Transport die Perle durch andere Materialien wie Gold, Silber und Edelsteine zerkratzt oder in anderer Weise beschädigt werden. Eingeschlagen in ein weiches Tuch, ist die Perle auch auf Reisen gut geschützt.

Perlen dürfen nicht mit Parfümen, Haarspray, scharfen Reinigungsmitteln, oder anderen Chemikalien wie Zitronensäure, Essig, kohlensäurehaltigem Wasser in Berührung gebracht werden, da sie die organische Substanz der Perlen sehr schnell angreifen.

Auch sollte es vermieden werden, Perlen lange starkem Sonnenlicht und hoher Wärme auszusetzen. Sie verlieren dadurch sehr bald ihren schönen Glanz und die natürliche Farbe kann dabei ausbleichen, schlimmstenfalls trocknet die Perle von innen her aus.

Da der Säuremantel der menschlichen Haut den Perlen schaden kann, sollte man hochwertige Perlen nach dem Tragen kurz mit lauwarmem Wasser, das einen kleinen Schuss mildes Geschirrspülmittel enthält, abwaschen und gut unter fließendem Wasser nachspülen, anschließend mit einem sauberen Tuch nachtrocknen .

Als sog. Perlenkur bietet es sich an, ab und zu die Perlen in leicht salzhaltigem Wasser zu baden. Ganz wichtig nach dem Waschen von Perlketten, ist das gute Trocknen, damit die Perlseide nicht über längere Zeit nass, bzw. feucht bleibt, wodurch sie schnell mürbe wird. Ist die Gefahr durch Schweiß und Parfüme sehr groß, dann die Perlen nach dem Reinigen ab und zu leicht mit Olivenöl einreiben. Dieses erhält die organischen Substanzen in der Perle und schützt sie vor Säureangriffen.

Perlseide besteht aus einer Kombination von Natur- und Kunstseide. Größere und hochwertige Perlen werden auf diesem Faden gereiht, mit einem Knoten zwischen jeder einzelnen Perle um sie vor gegenseitiger Reibung zu schützen, und andererseits vor dem Verlust von Perlen zu bewahren, sollte die Perlseide reißen.

An diesen Knoten lässt sich die fortschreitende Abnützung des Fadens sehr gut erkennen. Sobald die Perlseide ihre Farbe verändert, die Knoten zwischen den Perlen gequetscht und fransig aussehen, die Abstände zwischen den Perlen sich merklich vergrößern, sollte die Perlkette möglichst bald neu gereiht werden.

Somit gehen Sie nie das Risiko ein, dass Ihnen Ihr Collier im unpassenden Augenblick reißt. Kleinere Perlen oder spezielle Perlformen werden in der Regel wegen der besseren Optik nicht geknotet.